Sportpark Au goes Hamburg

42,195 Kilometer auf dem Rudergerät als Rennen! Um diese unvorstellbare Herausforderung für Körper & Geist zu schaffen, braucht es vor allem eine sehr gute Grundlagenausdauer, eine saubere Technik, mentale Stärke und eine ordentliche Portion Sitzfleisch. Die beiden langjährigen Mitglieder
im Sportpark Au, Gabi Meier und Lutz Bauer, waren bereit, sich dieser einzigartigen Challenge zu stellen und meldeten sich zur LIVE-Veranstaltung am 25.02.2023 in der Hamburger Speicherstadt
zusammen mit fünf weiteren Teilnehmern von der befreundeten Rudergemeinschaft Oberschleißheim an. Gilt doch die bestens organisierte Veranstaltung als inoffizielle Deutsche Marathon-Meisterschaft auf dem Ruderergometer.
Seit mittlerweile 13 Jahren rudern die beiden Trainingsfreunde nun schon ambitioniert und mit wachsender Begeisterung im Sportpark Au. Dass die beiden deutschen Vizemeister im 30-Minuten-Rudern auch die Marathondistanz draufhaben, bewiesen sie bereits vor 2 Jahren, als sie die Strecke mit dem Ziel „Durchkommen“ als Trainingstest abspulten. Das ist natürlich kein Vergleich zur Live-Veranstaltung in Hamburg, wo mit cooler Musik, vielen Zuschauern und einer tollen Stimmung Gänsehautfeeling garantiert ist!
Aufgrund der großen Teilnehmerzahl gab es 2 Startgruppen, jeweils am Vormittag und am Nachmittag. Die Starter in jeder Gruppe gingen, gemessen an ihren Meldezeiten, zeitlich versetzt auf die Strecke, damit der Zieleinlauf von allen Teilnehmern möglichst zeitgleich erfolgen konnte. Um
9:30 Uhr hieß es dann für Gabi Meier „Ready-Steady-Go“ und das Abenteuer sollte beginnen.
Rudern ist ein reiner Krauftausdauersport und umso wichtiger ist es hier, einen guten Rhythmus zu fahren und nicht zu überpacen. Dies gelang ihr von Anfang an hervorragend und so konnte sie ihr Tempo kontinuierlich steigern. Unversehens fand sie sich mittendrin im „Flow“, diesem Mix aus
körperlicher Anstrengung, jeder Menge von Hormonen und Botenstoffen, den man nur komplett verstehen kann, wenn man ihn irgendwann mal selbst erlebt hat. Den Blick aufs Display fixiert, genau im Fahrplan, Aufmunterung durch den Hallensprecher: die Hälfte ist schon geschafft! Mit jedem Zug machte sie virtuelle Meter gut. Die letzten Kilometer…nur noch eine Viertelstunde, nochmal alles mobilisieren. Unter der Anfeuerung der Zuschauer und ihrer Sportfreunde spürte Gabi Meier die
zunehmende Anstrengung. Durchziehen und nicht nachlassen hieß es nun. Endlich die Erlösung! Mit einer Endzeit von 3h 22’57,7“ schaffte sie es total erledigt, aber überglücklich ins Ziel!
Noch schnell seine Ruderkameradin beglückwünschend machte sich Lutz Bauer startbereit und ging um 13:30 Uhr auf die Strecke. Bei den Herren ist die Konkurrenz enorm und besonders in der Gruppe der Leichtgewichte, in der er startet, sind einige sehr gute Ergo-Fahrer in der Szene unterwegs. Er wusste, wenn alles nach Plan läuft, kann er die Schallmauer von 3 Stunden auf alle Fälle durchbrechen. Nicht zu schnell angehen, regelmäßig trinken und sich mit Kohlenhydraten versorgen, das war die Devise für die Dauer des Wettkampfs. Seine beiden direkten Konkurrenten neben sich im Auge behaltend vertraute Lutz Bauer auf seine Erfahrung und so ging ihm das angepeilte Tempo 2‘06“ – 2‘07“/500 m locker von der Hand. Als sein linker Nachbar plötzlich mit konditionellen Problemen kämpfte und Lutz Bauer ihn bereits überholt hatte, ahnte er, dass er diesen ziemlich sicher hinter sich lassen würde. Immer mehr wurde Lutz Bauer klar, dass er durch den
anwachsenden komfortablen Vorsprung nicht in den Kampfmodus würde schalten müssen. Leider sollte ihm diese Einstellung am Schluss wertvolle Sekunden kosten. Er versuchte zwar auf den letzten 1.000 Metern das Tempo noch einmal zu forcieren, aber es gelang ihm nicht mehr, unter die
durchaus erreichbaren 2h 57‘ zu kommen, und so finishte er mit exakt 2h 58’04,0“.

Mehr als zufrieden mit dieser, für Leichtgewichte hervorragenden Zeit, war ihm klar, dass beim nächsten Mal auf alle Fälle noch Luft nach oben ist!
Am Ende sicherten sich beide Athleten den Sieg in der jeweiligen Altersklassenwertung. In der Gesamtwertung, die die prozentuale Abweichung vom Weltrekord in der jeweiligen Altersklasse zählt, landete Gabi Meier von allen Teilnehmern mit 9,45 % auf dem 2. Platz. Lutz Bauer wurde insgesamt Sechster mit einer Abweichung von 12,47 %.

Gratulation vom ganzen Sportpark Au Team an Gabi und Lutz für diese tollen Leistungen!